Eine aktuelle Metaanalyse mit einem riesigen Datenpool bestätigt den Zusammenhang zwischen Virusinfekten und kardiovaskulärem Risiko, das akut und auch längerfristig erhöht sein kann.
Ganz unterschiedliche Virusinfektionen sind mit einem Anstieg des kardiovaskulären Risikos assoziiert. Das bestätigt die systematische Metaanalyse, in der 155 Studien ausgewertet wurden. Es gibt einige Viren, die mit einem relevanten Anstieg schwerer Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall assoziiert sind.
Mehr Herzinfarkte und Schlaganfälle
Mit Blick auf akute Infektionen ist der deutliche Anstieg von Herzinfarkten und Schlaganfällen unmittelbar nach einer Infektion mit dem Influenzavirus besonders gut belegt. In der Metaanalyse wurde eine „Incidence Rate Ratio“ (IRR) innerhalb des ersten Monats von 4,01 bzw. 5,01 ermittelt.
Bei Infektionen mit SARS‐CoV‐2 steigt das Risiko koronarer und zerebrovaskulärer Komplikationen ebenfalls in den ersten Wochen an (IRR 3,35 bzw. 3,36 für Herzinfarkt und Schlaganfall). Auch längerfristig ist ein Risikoanstieg nachweisbar (relatives Risiko RR 1.74 bzw. 1,69).
Bei chronischen Infektionen fallen vor allem Risikoanstiege bei Infektionen mit dem Hepatitis-C-Virus (RR 1,27 für KHK bzw. 1,23 für Schlaganfall) auf sowie bei Infektionen mit dem Herpes-zoster-Virus (RR 1,12 bzw. 1,18).
Für weitere Viren wie Hepatitis-A-Virus, Herpes-simplex-Virus Typ 1, Respiratorisches Synzytial-Virus und humanes Papillomavirus ist die Evidenzlage zwar weniger fundiert, aber auch für diese Viren zeichnet sich ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko ab. Die Autoren unterstreichen die Bedeutung von Impfungen als Instrument der kardiovaskulären Prävention.
Quelle: Kawai K et al. Viral Infections and Risk of Cardiovascular Disease: Systematic Review and Meta‐Analysis. J Am Heart Assoc 2025; 14(21): 042670


