Resiliente Menschen sind Stehaufmännchen. Sie werden gut mit den Wechselfällen des Lebens fertig und lassen sich nicht so schnell entmutigen. Schwierigkeiten nehmen sie sich nicht all zu sehr zu Herzen, sondern gehen lösungsorientiert damit um. Und das wirkt sich auf die Herzgesundheit positiv aus, wie die Gutenberg-Gesundheitsstudie zeigt. Dabei handelt es sich um eine der größten bevölkerungsbasierten Studien in Europa, die seit vielen Jahren wichtige Impulse für die personalisierte Prävention liefert. Die Studie wird an der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt.
Um die Resilienz zu objektivieren, nutzten die Forscher die international etablierte „Brief Resilient Coping Scale“. Dann gingen sie der Frage, ob zwischen der Fähigkeit, mit Schwierigkeiten gelassen umzugehen, und dem kardiovaskulären Risiko eine Korrelation besteht. Das ist tatsächlich der Fal: Eine geringe psychische Widerstandskraft schlägt größenordnungsmäßig ähnlich stark zu Buche schlägt wie klassische kardiovaskuläre Risikofaktoren.
Resilienztraining als Präventionsmaßnahme?
Menschen mit niedriger Resilienz hatten ein um 38 % erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders ausgeprägt war der Zusammenhang mit Blick auf die – meist unterschätzte – periphere arterielle Verschlusskrankheit. Auch das Sterberisiko war deutlich erhöht bei Menschen mit geringer psychischer Widerstandskraft. Nach „Bereinigung“ der Ergebnisse war das Risiko, im Beobachtungszeitraum zu versterben, bei geringer Resilienz um 36 % erhöht. Die nachgewiesene Schutzwirkung eines guten Nervenkostüms legt nahe, die Psyche bei der kardiovaskulären Prävention stärker in den Blick zu nehmen, so das Resümee von Studienleiter Dr. Omar Hahad, Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz.
Quelle: Pressemitteilung der Universitätsmedizin Mainz vom 8. April 2025