Der ältere Mensch in der kardiologischen Praxis: Gesund altern – Biofaktoren im Fokus

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Aufnahme einer Gruppe glücklicher Senioren, die in ihrem Altersheim ein Kartenspiel spielen, während eine Krankenschwester zusieht.
Quelle: © Cecilie Skjold Wackerhausen/peopleimages.com – stock.adobe.com

Gesundheit bis ins hohe Alter kann von einer guten Versorgung mit Biofaktoren wie Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen abhängen. Welchen Nutzen diese Nährstoffe in der Prävention und Behandlung altersbedingter Herz-Kreislauferkrankungen haben, diskutierten renommierte Wissenschaftler und Ärzte auf einem Online-Fachsymposium der Gesellschaft für Biofaktoren e.V. am 16. November 2024.

„Eine einheitliche Definition des Terms “älterer Patient“ gibt es nicht“ verdeutlichte der Vorsitzende der Gesellschaft für Biofaktoren e. V. (GfB), Prof. Dr. med. Hans Georg Classen aus Stuttgart-Hohenheim. Und auch laut WHO gibt es nicht den typischen älteren Menschen. Die Vielfalt an Gesundheitsbedürfnissen älterer Menschen entsteht nicht zufällig, sondern hat ihre Wurzeln in Ereignissen im Lebensverlauf. So ist die körperliche und geistige Kapazität mancher Achtzigjähriger durchaus mit der vieler Zwanzigjähriger vergleichbar. Was bedeutet das für die Praxis? „Der Prozess des Älterwerdens ist heterogen. Daher ist ein individuell auf den jeweiligen Herzpatienten abgestimmter Ansatz wichtig, der auch die Lebensweise, die Ernährung und den Biofaktorenstatus berücksichtigt“, betonte Prof. Classen.

Essen für die Gesundheit
Gibt es eine Ernährungsweise, die eine Garantie für körperliche und geistige Fitness bis ins hohe Alter bringt? „In vielen Teilen Asiens und des Mittelmeerraumes ist die Inzidenz von Herz-Kreislauferkrankungen niedrig, die Lebenserwartung entsprechend hoch“, verdeutlichte der Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Peter Grimm von der Universität Stuttgart-Hohenheim die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Herzgesundheit. Beide Ernährungsformen basieren auf dem Verzehr von Obst und Gemüse sowie Fisch bzw. Algen und liefern dadurch reichlich Biofaktoren und andere wertvolle Nährstoffe.

Magnesiummangel: Von Stress bis zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Senioren mit Hypertonie und Beschwerden im Herz-Kreislaufsystem sind häufig von einem Magnesiummangel betroffen. „Dies liegt an der schlechteren Magnesiumversorgung im Alter, Begleiterkrankungen wie beispielsweise dem Diabetes mellitus oder gerade bei Senioren häufig verordneten Arzneimitteln wie Diuretika oder Protonenpumpenhemmer“, erklärte Prof. Dr. med. Klaus Kisters, Facharzt für Innere Medizin und stellvertretender Vorsitzender der GfB. Eine gute Versorgung mit dem Biofaktor Magnesium ist nicht nur unerlässlich für die kardiovaskuläre Gesundheit und Stressverarbeitung, sondern steht auch mit weiteren altersbedingten Krankheiten wie dem metabolischen Syndrom oder Osteoporose in Zusammenhang. „Zum Ausgleich eines Magnesiummangels ist meist eine orale Magnesiumsupplementation ausreichend, wobei organische Magnesiumverbindungen aufgrund der besseren Bioverfügbarkeit zu bevorzugen sind“, empfahl Prof. Kisters.

Vitamin-D-Mangel im Alter verbreitet
Laut Studien haben besonders ältere, kranke und in der Mobilität eingeschränkte Menschen eine erhöhte Prävalenz eines Vitamin-D-Mangels. Diese liegt bei Altersheimbewohnern teils über 90%. Nicht nur Stürze und osteoporotisch bedingte Frakturen mit einer dadurch bedingten erhöhten Mortalität können die Folge sein. Ein Vitamin-D-Mangel steht auch mit der Entwicklung einer Hypertonie in Zusammenhang und kann das Risiko für Angina pectoris, Herzinfarkt, plötzlichen Herztod, Herzinsuffizienz und kardiovaskuläre Mortalität erhöhen.

Daher ist eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung gerade in dieser Patientengruppe besonders wichtig. „Um einen Vitamin-D-Mangel auszugleichen, gilt eine tägliche orale Vitamin-D-Dosis von 800 bis 2000 IE als effektiv und sicher und kann auch ohne einen vorangehenden Labornachweis empfohlen werden“, betonte Prof. Dr. med. Stefan Pilz, Facharzt für Endokrinologie am LKH-Universitätsklinikum Graz.

Die Experten des Fachsymposiums appellierten eindringlich, dass der Biofaktorenversorgung im Hinblick auf einen positiven Nutzen für die Gesundheit bis ins Alter besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte und eventuelle Mangelzustände gezielt auszugleichen sind.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Gesellschaft für Biofaktoren e. V. (GfB): www.gf-biofaktoren.de.

Quelle: Online-Fachsymposium der Gesellschaft für Biofaktoren e. V. „Der ältere Mensch in der Praxis – Biofaktoren im Fokus. Wissenschaftliche Erkenntnisse und fundierte Praxistipps“ am 16. November 2024.

Pressekontakt:

Dr. rer. nat. Daniela Birkelbach
Gesellschaft für Biofaktoren e.V.
www.gf-biofaktoren.de.
E-Mail daniela.birkelbach@gf-biofaktoren.de

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Quelle: Adobe Stock - Jacob Lund

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