Dekompensierte Herzinsuffizienz: SGLT2-Hemmer schon in der Klinik?

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Frau fasst sich an die Brust, symbolisch für Symptome einer dekompensierten Herzinsuffizienz.
Quelle: © sebra – stock.adobe.com

Beim ESC Congress 2025 präsentierte Studiendaten sprechen dafür, bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz noch in der Klinik eine Therapie mit dem SGLT2-Hemmer Dapagliflozin einzuleiten.

Lohnt sich der frühe Start einer Therapie mit dem SGLT2-Hemmer Dapagliflozin bereits bei der Hospitalisierung von Patienten mit akuter Herzinsuffizienz? Dieser Frage ging die randomisierte Studie DAPA ACT HF-TIMI 68 nach. Deren Ergebnisse sowie eine präspezifizierte Metaanalyse, die zusätzlich die Studien EMPULSE und SOLOIST einschloss, stellte Prof. David Berg, Boston, USA, beim ESC Congress 2025 in Madrid vor. 

Eingeschlossen in die In der Studie wurden 2.401 Patient:innen mit neu diagnostizierter, dekompensierter Herzinsuffizienz. Sie erhielten bereits im Krankenhaus randomisiert Dapagliflozin 10 mg oder Plazebo. Der primäre kombinierte Endpunkt umfasste kardiovaskulären Tod und schwere Herzinsuffizienz-Ereignisse nach zwei Monaten. Die Patienten waren im Mittel 69 Jahre alt und zu 34 % weiblich. Die linksventrikuläre Ejektionsfraktion lag in den meisten Fällen zwischen  ≤40 % und 45 %.

Bessere Rekompensation, weniger Todesfälle

Ein signifikanter Benefit der frühen Dapagliflozin-Gabe mit Blick auf den primären Endpunkt ließ sich in der Studie DAPA ACT HF-TIMI 68 nicht dokumentieren. Kardiovaskuläre Todesfälle  und Todesfälle insgesamt traten aber im Verumarm tendenziell seltener auf als im Plazeboarm (HR 0,78 bzw. 0,66). In einer präspezifizierten Metaanalyse, die zusätzlich die Studien EMPULSE und SOLOIST einschloss, wurde dagegen das Signifikanzniveau erreicht: Laut den gepoolten Daten profitieren Patient:innen mit dekompensierter Herzinsuffizienz von einer frühen – bereits in der Klinik eingeleiteten – SGLT2-Hemmung sowohl hinsichtlich kardiovaskulärer Todesfälle als auch hinsichtlich einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz (HR kombinierter Endpunkt 0,71). Auch die Gesamtmortalität war in der Metaanalyse signifikant reduziert (HR 0,57).

Die Verträglichkeit der frühen Dapagliflozin-Therapie ist gut. In der Studie DAPA ACT HF-TIMI 68 kam es bei 3,6 % versus 2,2 % der Patienten unter Verum bzw. Plazebo zu einer symptomatischen Hypertonie und bei 5,9 % versus 4,7 % zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion. Ketoazidosen traten unter Dapagliflozin nicht auf.

Quelle: herzmedizin vom 31. August 2025

Präsentation der Daten beim ESC Congress 2025: Berg D. Dapagliflozin in Patients Hospitalized for Acute Heart Failure. Hot Line 2, 30.08.2025, Madrid, ESC 2025

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