Der subkutan injizierbare PCSK9-Hemmer Evolocumab zeigte in einer großangelegten Studie mit mehr als 12.000 Teilnehmern einen primärpräventiven Effekt. Das Risiko eines ersten Herzinfarkts sank um 36 %.
In die placebokontrollierte Phase-III-Studie VESALIUS-CV wurden mehr als 12.000 erwachsene, mehrheitlich weißen US-Amerikanern mit hohem kardiovaskulären Risiko eingeschlossen, die aber noch keinen Herzinfarkt und keinen Schlaganfall erlitten hatten. Als Risikoindikatoren waren bei allen Studienteilnehmern eine Arteriosklerose oder ein Diabetes nachgewiesen. Das LDL-Cholesterin lag bei ≥ 90 mg/dl. Das Durchschnittsalter betrug 66 Jahre, der Frauenanteil 43 %. An diesem Kollektiv wurde überprüft, inwieweit der PCSK9-Hemmer Evolocumab in der Lage ist, das Auftreten schwerer kardiovaskulärer Ereignisse (MACE) im Sinne einer Primärprävention zu verhindern. Verum und Placebo wurden zusätzlich zur einer lipidsenkenden Standardtherapie verabreicht.
Erstinfarkte um 36 % reduziert
Schwere kardiovaskuläre Ereignisse waren unter dem innovativen Cholesterinsenker im Follow-up-Zeitraum von median 4,5 Jahren um 25 % reduziert. Erstinfarkte traten um 36 % seltener auf. In der Verumgruppe wurde bei 6,2 % der Patienten ein MACE beobachtet, in der Placebogruppe war dies bei 8 % der Patient*innen der Fall. Unter Evolocumab erreichten die Patient*innen einen medianen LDL-Cholesterinspiegel von 45 mg/dl, verglichen mit 109 mg/dl in der Placebogruppe.
In den USA ist Evolocumab inzwischen – abgesehen von der Sekundärprävention – auch zur Primärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen bei Erwachsenen mit sonst nicht zu kontrollierender Hypercholesterinämie zugelassen.
Quelle: Bohula EA et al. Evolocumab in Patients without a Previous Myocardial Infarction or Stroke. N Engl J Med 2025, November 8. DOI: 10.1056/NEJMoa2514428


