Genderunterschiede: Comic der Deutschen Herzstiftung

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Zum Thema „Frauenherzen“ gibt es immer noch viel Informationsbedarf – bei Ärzten und Patienten. Ein Comic der Deutschen Herzstiftung klärt auf.

Was Männer und Frauen unterscheidet, ist weit mehr als der vielzitierte kleine Unterschied. In der Medizin und speziell in der Kardiologie gibt es eine Vielzahl von Genderunterschieden, die der Versorgung von Patient:innen Berücksichtigung finden sollten.

Der Herzinfarkt ist das Paradebeispiel. Die klassischen Symptome wie Enge- und Druckgefühl treten bei Frauen oft gar nicht auf. Typisch für weibliche Herzinfarkte sind vielfältige unspezifische Beschwerden wie Kurzatmigkeit und Übelkeit, Erbrechen sowie Schmerzen im Oberbauch. Es komme häufig vor, dass Frauen – aber auch Ärzte – die Symptome fehldeuten und etwa an eine Magenverstimmung denken, so Prof. D. med. Andrea Bäßler, Regensburg. Bäßler ist Erstautorin eines im letzten Jahr publizierten Positionspapiers zu Genderunterschieden bei kardiovaskulären Erkrankungen. [1]

Lange Zeit hat man gar nicht realisiert, dass es medizinisch relevante Genderunterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. In klinischen Studien sind Frauen oft unterrepräsentiert, und man ist stillschweigend davon ausgegangen, dass sich die an Männern gewonnenen Daten 1:1 auf Frauen übertragen lassen. Jetzt ist das Thema zwar mehr in den Fokus gerückt, aber Eingang in den Versorgungsalltag haben die Erkenntnisse noch kaum gefunden. Dabei sind die Unterschiede zum Teil gravierend. Sie betreffen nicht nur die Symptomatik, sondern auch die Ätiopathogenese zum Beispiel von koronarer Herzkrankheit und Herzinsuffizienz. Und – ganz wichtig – es gibt zahlreiche Genderunterschiede, was die Pharmakokinetik und Pharamkodynamik von Herz-Kreislaufmedikamenten betrifft.

Nicht nur Ärzte, auch Patientinnen sollten über das weibliche Herz Bescheid wissen. Deshalb hat die Deutsche Herzhilfe jetzt den Comic „Frauenherzen im Fokus“ herausgegeben. Der 32 Seiten starke Comic kann kostenfrei bei der Herzstiftung bestellt werden unter https://herzstiftung.de/bestellung.


Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Herzstiftung vom 5. Februar 2025

[1] Baessler A., Bauer P., Becker M., et al. Geschlechterspezifische Aspekte kardiovaskulärer Erkrankungen. Die Kardiologie 2024. https://doi.org/10.1007/s12181-024-00694-9

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