Phthalate sind Weichmacher, die in vielen Kunststoffprodukten als Weichmacher Verwendung finden. Eine US-amerikanische Studie erhärtet den Verdacht, dass diese Substanzen schwere gesundheitliche Schäden hervorrufen können.
Mehr als 350.000 kardiovaskuläre Todesfälle weltweit könnten mit der Exposition gegenüber Phthalaten in Zusammenhang stehen. Das schätzen Forscher von der New York University Grossman School of Medicine für das Jahr 2018 und fordern dringend auf internationaler Ebene regulatorische Maßnahmen.
Phthalate stecken u.a. in Lebensmittelverpackungen
Phthalate sind chemische Verbindungen, die als Weichmacher für Kunststoffe in großen Mengen hergestellt werden. Sie kommen in vielen Produkten vor, unter anderem in Verpackungsmaterialien für Lebensmittel, in Kosmetika sowie auch in Medizinprodukten und Arzneimitteln wie Infusionsschläuchen und Kapseln
. Durch Kontakt mit Wasser oder Fett können Phthalate herausgelöst werden, oder sie gasen aus. Dadurch gelangen sie in die Umwelt und in die Nahrungskette.
Für einige Phthalate – zum Beispiel DEHP (Di(2-ethylhexyl)phthalat), DBP (Dibutylphthalat), DiBP (Diisobutylphthalat) und BBP (Benzylbutylphthalat) – sind gesundheitsgefährdende Eigenschaften beschrieben. Sie haben hormonähnliche Eigenschaften und können u.a. die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.
Die aktuelle Studie bezieht sich auf DEHP. Zu dieser Substanz lagen bereits aus früheren Studien auf eine herz- und gefäßschädigende Wirkung vor. Die neuen Daten der amerikanischen Forschergruppe stützen sich auf umfangreiche Gesundheits- und Umweltdaten aus 200 Ländern bzw. Regionen weltweit. Die Sterblichkeitsdaten stammten vom Institute for Health Metrics and Evaluation. Besonders gefährdet sind der Studie zufolge Menschen im Nahen Osten, in Südostasien und im Pazifikraum, aber auch in westlichen Industrienationen bestehe ein relevantes Risiko.
Quellen:
Hyman S et al: Phthalate exposure from plastics and cardiovascular disease:
global estimates of attributable mortality and years life lost. eBioMedicine 2025
Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Phthalate. https://www.bmuv.de/themen/chemikaliensicherheit/phthalate